Das ABC der Küchenformen
Die Planung einer neuen Küche beginnt immer mit der Küchenform. Im Grunde gibt es nur vier Varianten:
- die einzeilige Küche
- die Küche in L-Form
- die Küche in U-Form
- die Küche in G-Form
Und doch erlauben diese wenigen Küchenformen eine ganze Bandbreite an Spielarten und Gestaltungsmöglichkeiten. DeinKüchenplaner stellt sie vor.
Die Wahl der richtigen Küchenform
Die Küchenplanung ist ein Universum für sich. Hunderte Details können geplant und berücksichtigt werden. Zunächst geht es aber darum, aus den vier grundlegenden Formen die Variante zu wählen, die sowohl zu den Räumlichkeiten als auch zu den persönlichen Vorstellungen und Bedürfnissen passt. Auf dieser ersten Entscheidung bauen alle weiteren Details auf.
Jede Küchenform lässt sich an den Lebensstil und die Anforderungen des Raumes anpassen, egal ob eine neue Küche für eine Familie, für einen Single-Haushalt oder für Pärchen geplant wird.
Ästhetisch & praktisch
Neben der Ästhetik geht es bei der Küchenplanung vor allem um die praktischen Aspekte, um sich den Alltag zu erleichtern. Egal, ob die Küche ein großzügiger Raum oder nur eine kleine Nische ist, mit den richtigen Tipps und Tricks bietet sie den nötigen Spielraum und wird zu einer Wohlfühloase.
Bei der Küchenplanung sollte die Entscheidung für die eine oder andere Küchenform rational ausfallen. Die passende Form ist schließlich die Basis für die optimale Nutzung des Raumes.
Feste Normen und Formen für die Küche
Im 20. Jahrhundert entstanden Normen und Formen für die Küche, die den Alltag erleichtern sollten. Es entstanden standardisierte Küchenformen, die so angelegt sind, dass die Wege bei allen alltäglichen Arbeiten möglichst kurz bleiben.
Die richtige Planung des „operativen Dreiecks“ (oft auch „Arbeitsdreieck“ oder „magisches Dreieck“ genannt) sorgt dafür, dass die operativen Bereiche „Vorbereiten„, „Kochen“ und „Spülen“ unmittelbar aneinander angrenzen.
Mit anderen Worten: Wenn Kühlschrank, Spüle und Herd in einem Dreieck verbunden sind, sie weniger als etwa zwei Armlängen voneinander entfernt liegen und dazwischen noch Platz für eine Arbeitsfläche von ca. 80 cm ist, ist die Zubereitung von Speisen möglich, ohne dabei (unnötig) lange Wege zu haben.
Bei der Entscheidung für eine Küchenform ist außerdem wichtig, wo die Strom- und Wasseranschlüsse liegen und welche Elektrogeräte noch Platz finden sollen.
Besonderheiten der Küchenformen
Grundlegend unterscheiden wir zwischen einzeiligen und zweizeiligen Küchen, der Küche in L-Form, U-Form und G-Form. Alle Küchenformen haben Vor- und Nachteile.
Für Single-Haushalte: Die Küchenzeile
Die einfachste Form ist die einzeilige Küche. Die einfache Küchenzeile orientiert sich an der Wand mit den Anschlüssen. Sie wird gewählt, wenn nur wenig Raum zur Verfügung steht oder die Küche mehr Deko als Arbeitsplatz ist.
Einzeilige Küchen lassen wenig Spiel bei der Raumgestaltung. Um ausreichend Stauraum zu schaffen, empfiehlt sich in einer kleinen Küche der Einbau von Hochschränken über der Arbeitsplatte.
Viel Platz: Zweizeilige Formen
Wer den entsprechenden Raum zur Verfügung hat, wird sich in der Regel für eine zweizeilige Küche entscheiden. Hier sind den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Sie benötigt mehr Platz als die einzeilige Küche, schafft aber auch mehr Arbeitsfläche und Stauraum.
Zu einer zweizeiligen Küchenform zählt auch die Variante von zwei parallelen Küchenzeilen, bei der die eine Zeile an der Wand entlangläuft und die zweite Küchenzeile entweder auf den gegenüberliegenden Wänden oder als Kücheninsel frei im Raum steht.
Diese Küchenform ist sehr offen und großzügig und bietet den Vorteil, dass sie Zugang von zwei Seiten erlaubt. Inspiriert ist sie von professionellen Show-Küchen, insbesondere wenn die Kücheninsel das Kochfeld beherbergt.
Die Wandelbare: Küche in L-Form
Die L-förmige Küche, oft auch Winkelküche genannt, ist die am meisten gewählte zweizeilige Küchenform, da sie sich flexibel an die Räumlichkeiten anpassen lässt.
Egal, ob es sich um eine Single-Küche in einem abgeschlossenen kleinen Raum handelt oder um eine großzügig angelegte, offene Küche, die den Essbereich integriert: Die L-Küche läuft in der Regel entlang der Wände. Die Arbeitsbereiche werden also im Raum Winkel über Eck geplant.
Für Vielkocher: Küche in U-Form
Eine U-Küche wird oft gewählt, wenn der Platz optimal ausgenutzt werden soll. Lediglich die in der Regel schmale Seite des Raumes mit der Tür erhält hier keine Küchenzeile. Dort könnte sogar noch ein frei stehender Side-by-Side-Kühlschrank platziert werden.
Eine U-förmige Küche bietet nicht nur viel Stauraum, sondern auch das „operative Dreieck“ lässt sich flexibel planen, sofern die parallelen Küchenzeilen nicht zu weit auseinander liegen.
Das Raumwunder: Küche in G-Form
Von allen Küchenformen benötigt die G-förmige Küche am meisten Platz: Sie ist nur in großen Räumen realisierbar.
Insbesondere Familien mit mehr als zwei Kindern wählen diese Küchenform und schaffen so viel Raum für zahlreiche Elektrogeräte, die alltäglichen Arbeiten, aber auch zum zusammen Essen und für eine Spielecke für die Kinder.
Kücheninsel oder Halbinsel
L-Form, U-Form, G-Form,… Das klingt ziemlich starr und wenig individuell, muss es aber nicht sein. Eine Küchenzeile muss nämlich nicht zwingend immer an der Wand entlanglaufen. Vielfach werden Teile der Küche aus den einheitlichen und verbunden Fronten herausgelöst.
Ist ein Teil der Küche mit eigenständigem Korpus, Arbeits- und Abstellflächen frei im Raum platziert, sprechen wir von einer Kücheninsel. Ist auch das Kochfeld hier integriert, wird die Kücheninseln zur Kochinsel.
Kücheninseln geben viel Spielraum bei der Aufstellung der Küchengeräte und der Planung des operativen Dreiecks, vor allem öffnen sie die Küche jedoch in den Raum hinein. Sie passt oft perfekt in eine offene Wohnküche.
Eine Kücheninsel beansprucht zwar viel Platz, ist aber auch ein Highlight in jeder Küche. Insbesondere für gemeinsames Kochen mit Familie und Freunden bieten sie unvergleichliche Momente. Sie werden daher auch oft als „Kommunikationsinsel“ bezeichnet. Als Schnittstelle zwischen Arbeitsbereich und Essbereich kann sie auch den Esstisch ersetzen und zum Servieren dienen.
Eine Variation der klassischen frei stehenden Kücheninsel ist die Halbinsel. Sie bietet sich für kleinere Räumlichkeiten. Dabei wird eine Küchenzeile einer Küche in L-Form, U-Form oder G-Form in den Raum anstatt an der Wand installiert. Halbinseln werden besonders oft mit einem Küchentresen kombiniert.
Planung von Küchengeräten und Möbeln
Ohne Küchenmöbel und Küchengeräte wäre eine Küche nicht vollständig. Egal, ob klein oder groß, der Stil deiner frei stehenden Möbel und die Platzierung der Elektrogeräte sollte sich möglichst natürlich in das Gesamtbild des Raumes einfügen.
Wenn die Wahl Küchenform sowie die Platzierung des operativen Dreiecks und der Küchenschränke gelungen ist, wird das Aufstellen der Möbel und Geräte fast zum Kinderspiel. Es ist allerdings ratsam, sich bereits bei der Wahl der Küchenform zu fragen, welche Möbel und Küchengeräte später noch Platz finden sollen.
Selbst bei einer stilistisch eklektischen Küche, d. h. bei der Kombination von traditionellen und modernen Elementen, sollten die Einzelstücke idealerweise gut geplant und kombiniert werden, um ein stimmiges Gesamtkonzept zu ergeben.
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